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Bericht zur 1. ÖWT-Lagen Verkostung auf Schloss Grafenegg

Die Österreichischen Tradtionsweingüter haben aus über 4.000 Lagen 89 als 1. ÖWT-Lagen klassifiziert. Diese Lagen befinden sich in den Weinbaugebieten Kamptal, Kremstal, Wagram, Traisental, Wien und Carnuntum. Die beiden letztgenannten Gebiete stießen erst 2018 dazu.

Die alljährlich stattfindende gesetzte Verkostung auf Schloss Grafenegg bietet eine erstklassige Gelegenheit um den neuen Jahrgang kennenzulernen. Die Weißweine, überwiegend Riesling und Grüner Veltliner, sowie der Wiener Gemischte Satz bewiesen ihre hohen Standard, waren aber des öfteren verschlossen und teilweise von Spontangärungsnoten beeinflusst und konnten so ihr ganzen Potential oft nicht ausspielen. Auch ist eine Hinwendung zu straffen, kargen und mineralischen Stilen zu bemerken. Hier folgt man dem Trend der Zeit. Dadurch gewinnen die Weine zwar an Charakter und Individualität, verlieren aber an Aromenvielfalt und Sortenausdruck. Dies ist aber auch nur eine logische Konsequenz der Bestrebung, der Lage mehr Ausdruck zu verleihen. Besonders gelungen scheint dies bei den Rieslingen der Lage Heiligenstein zu sein, die allesamt durch ihre präzise, oft karge, durch und durch mineralische Art mit frischen Zitrusnoten auffielen. 

Bei den Rotweinen aus Carnuntum besitzen jene vom Spitzerberg eine Sonderstellung. Dort wachsen die Blaufränkisch-Reben auf kalkigem Boden. Die Weine bestechen durch frische rotbeerige Aromen, Klarheit, Eleganz und erinnern in ihrem Ausdruck an dir Rotweine aus dem Burgund.

Die Rotweine von den Rieden Rosenberg, Haidacker und Bärnreiser wirkten naturgemäß jung konnten aber durch Harmonie, meist gekonnten Einsatz des Holzfasses und oft überraschender Frische überzeugen.