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Die nördliche Rhone

 

„Die nördliche Rhone“, eine Verkostung des Steirischen Sommeliervereins, präsentiert und zusammengestellt von Helmut Gramer, in der Weinbar Glou Glou. Mit dabei war auch Bernhard Schauer, der zusammen mit seinem Bruder Stefan und Mathias Rauscher, Weine von der Rhône unter dem Namen „Grape Gallery“ importiert.
 
Das Weinbaugebiet Rhone umfasst eine Rebfläche von 78.420 ha, aber nur ein kleiner Teil von 3.240 ha zählt zum Gebiet der nördlichen Rhone. Das sind nur ungefähr 4%, aber die Qualitäten übertreffen sehr oft die des südlichen Nachbarn.
Zugelassen sind nur 4 Rebsorten (im südlichen Teil der Rhone sind es ganze 27!)), drei weiße: Viognier, Marsanne und Roussanne und eine rote: Syrah.
Von den 8 Appellationen sind drei nur den weißen Sorten vorbehalten - Condrieu, Chateau Grillet und Saint Peray, in Cornas und Côte-Rôtie ist nur Rotwein aus der Sorte Syrah erlaubt und in Hermitage, Crozes-Hermitage und Saint-Joseph, dürfen Weiß- und Rotweine unter der jeweiligen AOP auf den Markt gebracht werden. Teilweise dürfen bei den Rotweinen auch weiße Trauben mitverarbeitet werden.
 
Flight 1 - Saint Joseph and Crozes-Hermitage
 
Guigal - Saint Joseph Blanc 2021
Ampuis, Saint-Joseph AOP, 13%
Die Domaine Guigal wurde 1946 in Ampuis von Etienne Guigal gegründet. 67 Jahrgänge sollte er bis zu seiner Übergabe selbst vinifizieren. 1995 konnte das berühmte Château d’Ampuis erworben werben und im Jahre 2003 begann man seine Fässer selbst herzustellen. 8,5 Millionen Flaschen werden pro Jahr erzeugt und man besitzt Eigenflächen in der Größe von 152 ha.
95% Marsanne und 5% Roussanne. Die Reben stehen auf einem Boden aus Kalkstein und Schotter. Handlese, Spontanvergärung, sowie anschließende Malolaktik. Der Ausbau erfolgt im Stahltank und Holzfass. 40.000 Flaschen wurden produziert.
Ruhige Nase mit Aromen nach reifer Zitrone, Akazienblüte und Bienenwachs. Am Gaumen wieder deutliche Zitrusnoten, etwas flüssige Butter, attraktive Bitternote, reif und cremig, aber auch mit genügend Frische und animierende Säure. Nussige Elemente im langen Abgang.
93 P.
 
M. Chapoutier - Crozes-Hermitage Blanc „Les Meysonniers“ 2020
Tain l’Hermitage, Crozes-Hermitage AOP, 13%
1808 wurde die Domaine Chapoutier, damals noch unter dem Namen „Calvet et Compagnie“, gegründet. Sie zählt zu den größten Handelshäusern im Rhonetal und es gibt kaum eine Appellation die nicht in ihrem Portfolio vorhanden ist. Ein großer Teil der Flächen wird biodynamisch bearbeitet und seit 1996 ziert eine Blindenschrift die Etiketten der Weine.
100% Marsanne von 20 - 40 Jahre alte Reben. Die Trauben werden per Hand gelesen und anschließend erfolgt eine Ganztraubenpressung. Kaltmazeration für 48 Stunden. Vergoren wird der Most mit natürlichen Hefen in 600-l Fässern. Der Ausbau erfolgt für 7 bis 8 Monate im Stahltank.
In der würzigen Nase deutlich gemüsige Aromen, aber auch gelber Apfel, weiße Blüten und leichte Zitrusnoten. Cremiger, intensiver Gaumen mit leichter Bitternote, nussigen Aromen und runder, zurückhaltender Säure. Langer, würziger Abgang. Hier zeigt sich das warme Jahr. Obwohl zu 100% im Stahltank ausgebaut wirkt dieser Wein weniger frisch als der aus dem kühlen 21er Jahrgang von Guigal.
92 P.
 
Flight 2 - Saint-Peray
 
Bernard Gripa - Saint-Peray „Les Pins“ 2022
Mauves, Sain-Peray AOP, 14%
Die Domaine Bernard Gripa wird von vielen als der führende Betrieb in der AOP Saint-Peray angesehen. Die Nachkommen von italienischen und spanischen Einwanderern betreiben Weinbau in dieser Gegend bereits seit einigen hundert Jahren. Seit 1997 leitet Fabrice Gripa die Geschicke der Domaine. Insgesamt verfügt man über eine Rebfläche von 17 ha.
Die Cuvée „Les Pins“ setzt sich aus 70% Marsanne und 30% Roussanne zusammen. Handlese, Spontangärung, Malolaktik und Batonnage werden durchgeführt. Die Gärung und der Ausbau erfolgt in meist gebrauchten Holzfässern (600 und 1.200 l).
Harmonische Nase mit Noten nach Zitrone, weißen Blüten, etwas Marille und leichter Holzwürze. Recht frisch am Gaumen mit deutlicher Zitrusnote, wieder etwas Marille, guter Intensität und einem attraktiven Spiel zwischen Säure und leichter Bitternote. Recht frisch und mineralisch, mit reifer Zitrone im langen Abgang.
93 P.
 
Bernard Gripa - Saint-Peray „Les Figuiers“ 2022
Mauves, Saint-Peray AOP, 14,5%
Die zweite Weißweincuvée von Bernhard Gripa ist „Les Figuiers“. Sie besteht aus 60% Roussanne und 40% Marsanne. Ausgebaut wird die Cuvée auf die gleiche Art und Weise wie „Les Pins“ - Handlese, Spontangärung, Malolaktik und Batonnage. Die Gärung und der Ausbau werden wieder in zum größten Teil gebrauchten 600 u. 1.200 l Fässern durchgeführt.
In der Nase komplexer und frischer als der „Les Pins“, mit viel Grapefruit, Marille und etwas Bienenwachs. Am Gaumen gleichzeitig cremig und frisch. Etwas flüssige Butter, viel Zitrus, sehr gute Intensität und ein langer, leicht mineralischer Abgang mit lang nachklingender Zitrusnote. Großartig!
95 P.
 
Flight 3 - Condrieu
 
Rémi Niero - Condrieu „Les Ravines“ 2019
Condrieu, Condrieu AOP, 14,5%
€ 40,-
Die Domaine Rémi Niero, gegründet 1985 von Rémis Vater Robert, ist eine der wenigen Weingüter der Rhone, welches mehr Weiß- als Rotweine produziert. Die Domaine verfügt über insgesamt 8 ha, von denen die Hälfte in der Appellation Condrieu liegt.
„Les Ravines“ wird aus Trauben von vier verschiedenen Parzellen produziert. Die Stöcke stehen auf Granit und haben ein durchschnittliches Alter von 30 Jahren. Temperaturkontrollierte Gärung im Stahltank mit anschließendem Ausbau zu 40% im Fass und zu 60% im Edelstahl.
Würzige Nase mit etwas Haselnuss, gekochtes Gemüse, etwas tropischer Frucht und gut eingebundener Holzwürze. Cremig, mit reife Zitrus- und animierenden Bitternote. Leicht zeigt sich der etwas hohe Alkohol. Langer Abgang mit buttriger Note.
92 P.
 
Louis Cheze - Condrieu „Brèze“ 2022
Limony, Condrieu AOP, 13,5%
1978 startete Louis Cheze sein Weingut mit nur 1 ha in der AOP von Saint-Joseph. Mittlerweile ist das Gut auf 45 ha angewachsen. Sehr engagiert ist Louis Cheze auch in der Wiederbelebung des bereits in der Römerzeit bekannten Gebietes Seyssuél.
Die Cuvée „Breze“ kommt von der gleichnamigen Parzelle in den Hügeln von Limony. Die 30 Jahre alten Reben stehen auf Granit und Anschwemmböden aus der Eiszeit.
Handlese in Kisten mit einem Fassungsvermögen von 10 kg, Sortierung der Beeren am Rütteltisch, Pressung, Absetzen und anschließende Vergärung in Holzfässern. Malolaktik wird zugelassen und Batonnage durchgeführt. Der Ausbau erfolgt für 8 bis 10 Monate in neuen, sowie 1- und 2-jährigen Fässern. Gefüllt wird ohne Filtration.
Recht fruchtbetonte Nase mit Aromen nach Pfirsich, Mandarine, weißen Blüten und frischem Apfel. Am Gaumen cremig, etwas flüssige Butter, gute Intensität, reife Zitrone, animierende Säure und leichte Bitternote. Langer Abgang. Jugendlich aber mit genügend Charakter.
93 P.
 
Flight 4 - Hermitage
 
Delas - Domaine des Tourettes Hermitage blanc 2022
Tournon-sur-Rhone, Hermitage AOP, 13,5%
Gegründet im Jahre 1835 und im Jahre 1997 von Champagne Louis Roederer übernommen, gilt der Negociant als einer der führenden im Gebiet der Rhone. Die Domaine besitzt 10 ha von der Appellation Hermitage, 18 ha in Crozes-Hermitage und 2 ha in Saint-Joseph. Seit 2017 werden die Flächen biologisch bewirtschaftet, allerdings ohne zertifiziert zu sein. Ein Teil der Trauben wird auch von Vertragswinzern zugekauft.
Die Trauben für diesen Wein kommen von den Weingärten L’Ermite, Le Sabot und La Tourette. Es ist eine Cuvée aus 90% Marsanne und 10% Roussanne. Die Fermentation und der Ausbau erfolgen in neuen und gebrauchten Holzfässern für 9-12 Monate. Je nach Jahrgang wird die Malolaktik teilweise unterbunden. Zirka 5.000 Flaschen werden produziert.
Harmonische Nase mit etwas Haselnuss, reifer Zitrone, Marille und floralen Akzenten. Wunderbar frisch am Gaumen mit viel reifer Zitrone, gutem Druck und runder Säure. Gut balanciert. Sehr langer Abgang mit mineralischer Note.
94 P.
 
Domaine Belle - Hermitage Blanc 2022
Larnage, Hermitage AOP, 14%
Bereits seit 1769 besitzt die Familie Weingärten an der nördlichen Rhone. Louis Belle war 1933 ein Gründungsmitglied der Co-op von Tain l’Hermitage und verzichtete für einige Zeit darauf, seine eigenen Weine abzufüllen. Die Domaine Belle, wie sie sich heute präsentiert, wurde 1990 von Albert Belle gegründete und umfasst mittlerweile 25 ha in den Appellationen von Hermitage, Crozes-Hermitage und Saint-Joseph. Das Gut ist biologisch zertifiziert.
Die Trauben für diesen Wein kommen vom lieu-dit Les Peleat und stehen auf einen Boden aus Kalk, Sand und Kies. Die Cuvée besteht aus 60% Marsanne und 40% Roussanne und wird in 75% neuen und 25% einjährigen Holzfässern für 20 Monate ausgebaut. Malolaktik wird durchgeführt.
Ruhige, kompakte Nase, die von Luft profitiert. Nussig, mit etwas Bienenwachs, reifer Zitrusnote, Kräutern und feiner Holzwürze. Florale Noten. Am Gaumen cremig, rund und mit viel Druck. Langer Abgang mit leichter Bitternote, in dem der Alkohol etwas durchkommt. Wirkt noch sehr jung.
93 P.
 
Flight 5 - Saint Joseph und Crozes Hermitage
 
Dard & Ribo - Crozes Hermitage 2020
Tain l’Hermitage, Crozes-Hermitage AOP, 14%
Seit 1983 vinifizieren die beiden Freunde René-Jean Dard und Francois Ribo ihre Weine zusammen. Mittlerweile bearbeiten sie 8,5 ha und arbeiten nach biodynamischen Richtlinien. Für die Arbeiten im Weinberg verwenden sie Pferde, wo immer dies möglich ist und Schwefel wird wenn überhaupt, nur sehr spärlich eingesetzt. Mit under werden sie zur Natural Wein Community gezählt, obwohl sie bereits vor 40 Jahren ihren Stil gefunden und ihm auch treu geblieben sind.
100% Syrah wurde hier verwendet und die Reben stehen teils auf rotem Lehmboden, der mit Kies durchsetzt ist und teils auf Kalk. Der Ausbau erfolgt in gebrauchten Holzfässern.
Sehr harmonische, fruchtbetonte Nase. Leicht confierter Mix aus roten und dunklen Beeren, Veilchen, etwas schwarzer Olive und Kräutern. Intensive dunkle Frucht am Gaumen, die schwarze Olive kommt noch deutlicher durch. Kraftvoll, reifes, rundes Tannin und viel Grip. Langer Abgang mit dunkler Frucht und kräutrigen Noten. Harmonisch mit guter Balance.
93 P.
 
Domaine Monier-Perréol - Saint Joseph Tradition 2021
Saint-Désirat, Sain-Joseph AOP, 12,5%
Die Domäne entstand aus der Freundschaft von Jean-Pierre Monier und Philippe Perréol. Sie taten sich 2008 zusammen um 12 ha Weinberg gemeinsam zu bewirtschaften. Inzwischen sind die Brüder Guillaume und Samuel Monier dafür hauptverantwortlich. Gearbeitet wird nach biodynamischen Richtlinien und in steilen Parzellen wird auch mit dem Pferd gearbeitet.
Die Trauben für den „Tradition“ kommen von verschiedenen, rund um das Weingut gelegenen Parzellen. Die 20-50 Jahre alten Reben stehen auf verwittertem Granit, werden händisch geerntet, gerebelt und in Bentontanks vergoren. Anschließend reift der Wein für ca. 12 Monate in gebrauchten Barriques und 400 l Fässern.
Rauchige, low-intervention Nase mit dunkler Frucht, Wacholder und einer dunkel-mineralischen Note. Leicht animalisch. Recht zupackendes und auch forderndes Tannin. Man merkt das kühle Jahr. Recht straff, mit kühler Beerenfrucht und frische Säure. Langer Abgang mit karg-mineralischer Charakteristik.
91 P.
 
Flight 6 - Cornas
 
Alain Voge - Cornas „Les Chailles“ 2020
Cornas, Cornas AOP, 13,5%
Weinbau betreibt die Familie Voge seit 1905, aber erst Alain begann Ende der 1960er Jahre mit dem Verkauf der eigenen Weine. 2004 wurde das Gut in eine GmbH umgewandelt und Albéric Mazoyer übernahm die Leitung. Seit 2016 ist das Gut biodynamisch zertifiziert. Alain Voge starb 2020 im Alter von 81 Jahren. Seit 2018 leitete Lionel Fraisse die Domaine.
100% Syrah von 40-jährigen Reben. Diese stehen am Fuße eines Weinberges aus Granit. Hier ist der Boden etwas fruchtbarer und mit „chailles“ (Silikatgestein) durchsetzt. Die Trauben werden gerebelt, im Edelstahltank vergoren und anschließend für 18 Monate in gebrauchten Burgunderfässern (228l) ausgebaut.
Dunkle, würzige Nase mit Aromen nach zerriebenem, dunklen Stein, Beeren, getrockneten Kräutern, Wacholder und Lorbeer. Am Gaumen dunkle Beerenfrucht, reifer Gerbstoff, guter Druck, Bitterschokolade und animierende Säure. Elegant mit mineralisch, frischem Finish.
93 P.
 
Domaine Lionnet - Cornas „Pur Granit“ 2021
Cornas, Cornas AOP, 13%
Seit 1575 betreibt die Familie Lionnet Landwirtschaft in Cornas. 2003 übernahmen Corinne Lionnet und ihr Ehemann Ludovic das 4 ha große Weingut. Alle Weingärten werden händisch bewirtschaftet und sind seit 2012 biologisch zertifiziert. Die Trauben werden nicht gerebelt, mit einer alten Korbpresse gepresst und in gebrauchten Holzfässern ausgebaut. Gefüllt wird ohne Schönung und Filtration.
Die Trauben für diesen Wein kommen von der 1 ha großen Parzelle Chataignier, die 380 m über dem Meeresspiegel liegt und die Reben stehen hier auf Granit.
Intensive, dunkelwürzige Nase mit viel schwarzer Olive, Wacholder und Kräutern. Dunkle Beerenfrucht, viel Druck, kraftvolles, reifes Tannin, etwa dunkle Schokolade. Wunderbar komplexer Wein, der die Appellation und ihre Stilistik bis ins kleinste widerspiegelt. Präzise mit sehr guter Länge. Angesichts des kühlen, regnerischen Jahres eine großartige Leistung.
95 P.
 
Flight 7 - Côte-Rôtie
 
Stephane Ogier - Côte Rôtie „Mon Village“ 2019
Ampuis, Côte-Rôtie AOP, 2019
Michel Ogier, der Vater von Stephane, produzierte seine ersten Weine im Jahre 1983. Vorher wurden die Trauben an Négociants verkauft. Stephane studierte in Burgund und kehrte 1997 auf das elterliche Weingut zurück. Zu dieser Zeit war es noch möglich, Weingärten zu recht günstigen Preisen zu erwerben. Neben den Parzellen in Côte-Rôtie besitzt er auch Flächen in Condrieu und in Saint-Joseph.
Der Wein, besehend aus 100% Syrah und wurde in zu 30% neuen Holzfässern für 18 Monate ausgebaut.
Dunkle Nase mit Aromen nach Wacholder, Oliven und dunkle Beeren. Rauchige Würze und Petrichor. Intensive Frucht am Gaumen, Cassis, reifes Tannin, balancierende Säure, große Intensität und sehr gute Länge.
94 P.
 
Domaine Jasmin - Cote Rôtie „La Giroflaire“ 2019
Ampuis. Côte-Rôtie AOP, 14,5%
Patrick Jasmin betreibt hier Weinbau in der vierten Generation. Gegründet wurde die Domaine 1860 und man besitzt nun 5,3 ha in 8 lieux-dits der Côte-Rôtie. Seit 2015 bearbeitet man auch 15 ha in der IGP Collines Rhodaniennes.
Die Trauben für den „La Giroflaire“ kommen aus verschiedenen Parzellen der Côte Blonde und Côte Brune. Es ist eine Cuvée aus 95% Syrah und 5% Viognier, wobei beide Sorten zusammen gerebelt und vergoren werden. Ausgebaut wird der Wein in zu 20% neuen Holzfässern für ca. 18 Monate. Gefüllt wurde ohne Filtrierung und Schönung.
Elegante, hochwertige Nase mit Aromen nach Erdbeere, getrockneten Kräutern, Olive und Wacholder. Dunkler zerriebener Stein. Auch am Gaumen herrscht hier Eleganz. Recht feiner Gerbstoff, reif, viel Harmonie, passende Säure und gute Intensität. Der doch recht hohe Alkohol ist in keiner Phase merkbar. Mineralisch-feinwürzige Noten im langen Abgang.
94 P.
 
Flight 8 - Hermitage
 
M. Chapoutier - Hermitage „Monier de la Sizeranne“ 2018
Tain l’Hermitage, Hermitage AOP, 14,5%
Die Trauben kommen von den Terroirs Les Bessards, Le Meal und Les Greffieux und sind zu 100% Syrah. Die Trauben werden gerebelt und in Zementtanks vergoren, wobei die malolaktische Gärung in Holzfässern passiert. Der Ausbau erfolgt für 18 Monate in Holzfässern (85%) und Zementtanks (15%)
Der Name „Monier de la Sizeranne“ stammt von der gleichnamigen Familie aus Tain l’Hermitage, die unter anderem auch im Besitz eines Weingartens mit dem Namen „La Sizeranne“ war. Maurice Monier de la Sizeranne war einer der Hauptverantwortlichen für die Entwicklung der Blindenschrift „Braille“, die seit 1996 die Etiketten von Chapoutier ziert. Chapoutier besitzt insgesamt 34 ha am prestigeträchtigen Hügel von Hermitage.
Würzig-rauchige Nase mit Aromen nach Olive, einem Mix aus dunklen und roten Beeren, gerösteten Kräutern und einer dunklen mineralische Noten. Komplex.
Am Gaumen viel Druck, kraftvoll, Unterholz, reifes Tannin und etwas Zitrone. Viel Würze. Harmonisch, mit langem Abgang. Lorbeernote im Rückgeschmack.
94 P.
 
Paul Jaboulet Ainé - Hermitage „La Maison Bleue“ 2020
Tain l’Hermitage, Hermitage AOP, 15,5%
Paul Jaboulet Ainé ist einer der ältesten Négociants der nördlichen Rhone. Gegründet 1834 von Antoine Jaboulet, kam es nach dem frühen Tod von Gérard Jaboulet im Jahre 1997 in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 2005 verkaufte man an die Familie Frey, Besitzer des Chateau La Lagune in Bordeaux. Caroline Frey übernahm 2006 die Verantwortung, stoppte die Verwendung von Herbiziden und erlangte die Bio-Zertifizierung 2016. Seit 2018 arbeitet man nach bio-dynamischen Richtlinien
Die Trauben für „La Maison Bleu“, früher hieß der Wein „Le Petite Chapelle“, kommen zum größten Teil aus der Parzelle „Les Murets“, sowie von anderen, im östlichen Teil der Appellation liegenden Parzellen. Hier findet man weniger Granit, dafür mehr Kalk, Sand und Kies. Der Ausbau erfolgte in Holzfässern und Zement.
Elegante und harmonische Nase mit viel dunkler Beerenfrucht, etwas Schokolade, Espresso, Olive und getrockneten Kräutern. Auch am Gaumen deutliche nach Schokolade, vermengt mit viel Frucht, etwas Cassis und leichter Zitrusnote. Feine und elegante Tanninstruktur mit sehr guter Länge. Sehr eleganter, zugänglicher und geschliffener Stil.
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